Die IT-Infrastruktur im Krisenfall
Im Krisenfall wird die IT-Infrastruktur oft auf unvorhergesehene Weise beansprucht. Während sich die USA auf eine wahrscheinliche wirtschaftliche Rezession zubewegten, begannen Technologieunternehmen und Start-ups bereits Maßnahmen zu ergreifen, um sich zu schützen. Denn Nachrichten über Einstellungsstopps, Entlassungen und Budgetkürzungen standen selbst bei den Branchengrößten der Big Player an der Tagesordnung. Schließlich kann eine Rezession die Zukunftspläne und Wachstumsprognosen drastisch verändern. Auch wenn wirtschaftlicher Abschwung immer mit Ungewissheit verbunden ist, gibt es Schritte, mit denen Unternehmen sich und ihre Mitarbeiter schützen können.
Eine gute IT-Infrastruktur kann Kosten senken
In erster Linie kann eine effektive IT-Infrastruktur maßgeblich dazu beitragen, Kosten zu senken und die wirtschaftliche Effizienz eines Unternehmens zu steigern. Entsprechend stehen IT-Teams angesichts vielfältiger Krisen unter hohem Druck, den Mitarbeitern die bestmögliche Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Zudem gilt es, die Performance der Applikationen sicherzustellen und Daten zu schützen.
Neben diesen Faktoren entpuppt sich jedoch auch der IT-Fachkräftemangel in der Krisen-Situationen als zentrales Problem: Er bedingt, dass Unternehmen ihre Entscheidungen zur Einführung neuer Technologien in den bestehenden Umgebungen überdenken müssen. Denn angesichts der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt und drohender Einstellungsstopps aufgrund der anhaltenden Ukraine-Krise und des Inflationsdrucks müssen Führungskräfte ihre Mitarbeiter binden und in sie investieren.
IT-Infrastruktur muss flexibel und skalierbar sein
Nicht erst der Homeoffice-Boom hat den Einsatz der Cloud-Technologie zunehmend in den Fokus gerückt. Um sich strategisch auf die neuen Herausforderungen einzustellen, planen Unternehmen höhere Budgets ein und ändern zudem die Prioritäten der Einsatzbereiche. Ebenso müssen für eine strategische Ausrichtung der IT-Infrastruktur ausreichend Rechen-, Speicher- und Netzwerk-Kapazitäten vorhanden sein. Die Krisen der 2020er Jahre haben dabei gezeigt, dass unvorhersehbare Marktbedingungen skalierbare Ressourcen erfordern, die schnell zur Verfügung stehen.
So wollen viele Unternehmen verstärkt auf flexible Verbrauchsmodelle setzen. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass Unternehmen Basiskapazitäten erwerben oder zusätzliche Server für Spitzenzeiten mieten. Die Kostenverlagerung durch den Einsatz der Private Cloud und flexible Nutzungsmodelle ermöglichen so eine flexible und skalierbare IT-Infrastruktur. Mit dieser reagieren Unternehmen schnell auf vorübergehende Geschäftsanforderungen, ohne zusätzliche Investitionen in physische Ressourcen zu tätigen.
Die IT wird zum strategischen Instrument
Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass sich die Aufgabenbereiche der IT-Abteilungen in den letzten Jahren verändert haben: Sie umfassen nicht mehr nur interne technische Funktionen, sondern auch wichtige strategische Komponenten. Diese Wahrnehmung lässt sich auch auf Managementebene beobachten: So sieht ein Großteil der Führungskräfte die IT nicht nur in ihrer unterstützenden Funktion, sondern immer mehr als bedeutendes strategisches Element.
Aus diesem Grund sollte die IT nicht mehr nur eine leistungsstarke Infrastruktur bereitstellen, sondern durch innovative Ideen, Geschäftsmodelle und Prozesse zum Erfolg beitragen. Betriebe sind künftig dazu angehalten, eine kosteneffiziente und agile IT-Infrastruktur als Basis ihrer geschäftlichen Tätigkeiten sicherzustellen, denn Wachstum lässt sich in Zeiten des Abschwungs nur schwer vorhersagen. Daher müssen Unternehmen Systeme aufbauen, die sich an eine veränderte Nachfrage anpassen lassen, anstatt sich auf Ausgaben festzulegen, die sie nicht beeinflussen können. Dieser Grundsatz gilt dabei für eine Reihe von Kosten – vom Cloud-Computing bis zu Marketing- und Vertriebsausgaben.