AWS-Ausfall – wie wichtig ist die Hybrid Cloud?

Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer der firstcolo GmbH, über den flächendeckenden Ausfall der AWS-Cloud, der weltweit Störungen diverser Kundennetzwerke für rund sieben Stunden hervorrief.

Abhängig von der Cloud

„Der AWS-Ausfall bei Amazon als einem der größten und bedeutendsten Cloud-Provider weltweit wirft ein Schlaglicht auf das Abhängigkeitsverhältnis vieler Unternehmen von Public-Cloud-Anbietern. Neben Großkunden war auch Amazon selbst betroffen. Hohe Verfügbarkeit und ein breites Angebot unterschiedlichster Services bieten große Anreize für Kunden. Sie können sich allerdings ebenso zur Kostenfalle entwickeln, da ein breiteres Nutzungsportfolio in derartigen Public-Cloud-Anwendungen oft mit Mehrkosten einhergeht. Diese Kosten sind Vorfeld oft nicht absehbar.

AWS-Ausfall weist Weg zur Hybrid-Cloud-Infrastruktur

Das Hochverfügbarkeits-Versprechen der Public Cloud lässt sich zudem erst dann realisieren, wenn einzelne Services sowie Netzwerke dezentralisiert aufgebaut werden. Ein kleiner Fehler im System kann eine Kettenreaktion auf unzähligen weiteren Webdiensten auslösen – wie im aktuellen Fall geschehen. Um das zu verhindern, sind breitgefächerte Redundanzkonzepte notwendig. Zu diesem Zweck sollten Unternehmen die Etablierung einer Hybrid-Cloud-Infrastruktur in Erwägung ziehen. Sie integriert höhere Sicherheitsstufen und einen klar definierten Kostendeckel von Private-Cloud-Anwendungen und verbindet somit die Vorteile beider Bereitstellungsmodelle miteinander.

Hybrid-Cloud-Konzept macht unabhängiger

Sollte entweder die verwendete Public Cloud oder die Private Cloud ausfallen, können die betroffenen Services einfach in der jeweils anderen Komponente hochgefahren und weiter betrieben werden. Somit wird die Nichterreichbarkeit der eigenen Infrastruktur minimiert. Stellt sich ein Unternehmer also die Frage, ob sich eine Investition in eine Hybrid Cloud wirtschaftlich lohnt, würde ich sie im Falle vieler mittelständischer Unternehmen mit ja beantworten. Gerade Enterprises haben dies bereits erkannt und setzen oft auf hybride Lösungen. Mithilfe eines konkret ausgearbeiteten Cloud-Konzepts und kompetenter Beratung lassen sich operative Kosten verringern, was wiederum Platz für die Adaption mehrerer Cloud-Anwendungen schafft.“

Jerome Evans

Jerome Evans ist seit über 15 Jahren in der IT-Branche tätig und gründete das Unternehmen firstcolo GmbH. Er ist verantwortlich für den Aufbau und Betrieb von Rechenzentren und zunehmend auch für Cloud-basierte Serverinfrastrukturen. 

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