Frankfurt am Main zählt europaweit zu den Top-Standorten
Frankfurt, November 2021. Streaming-Riesen, Cloud-Provider, Onlineshops oder Internetanbieter – sie alle haben sich in Frankfurt niedergelassen. Das mag zum einen an der Attraktivität der hessischen Bankenmetropole liegen, vor allem aber daran, dass sie aufgrund des DE-CIX Frankfurt deutschlandweit die meisten Rechenzentren beheimatet. Auch im internationalen Vergleich braucht sich die Stadt nicht verstecken: Hier findet der umfangreichste Datenaustausch zwischen Internet Service Providern (ISP) überhaupt statt. „Das zieht immer mehr Unternehmen an. Dadurch entstehen weitere Rechenzentren und die Datendichte nimmt aufgrund von Netzwerkeffekten weiter zu“, erklärt Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer der firstcolo GmbH mit Sitz in Frankfurt.
Bereits seit 2006 greift firstcolo aufgrund der hohen Anzahl an Internet-Carriern auf einen Rechenzentrums-Standort in Frankfurt am Main zurück – trotz damaligen Standorts in München. „Hier sitzt die relevanteste Plattform verschiedener Netzbetreiber in Europa – bei diesem Knotenpunkt handelt es sich um den DE-CIX. In Frankfurt haben wir an ihn die bestmögliche Abindung“, so Evans.
Datenknoten mit massivem Wachstum
Mit den bekannten Big Playern der RZ-Branche, die sich auf sogenannte Colocation-Angebote fokussieren, und der Vielzahl an Value-Add-Rechenzentren wächst auch das Datenvolumen stetig. Eine Vielzahl an Daten gilt es nicht nur zu speichern, sondern auch mit Kunden und Partnern auf der ganzen Welt zu teilen. So unter anderem:
- Reguläre Unternehmensdaten,
- Daten aus Big-Data-Anwendungen,
- Machine-Learning-Daten,
- Deep-Learning-Daten,
- Daten aus dem IoT,
- Video-on-Demand-Daten,
- E- Commerce-Daten.
Mittlerweile verursacht die rasant wachsende Datenflut einen Datendurchsatz von mehr als zehn Terabit pro Sekunde.1 „Für die meisten ist diese Zahl nur schwer einzuordnen: Zehn Terabit pro Sekunde lassen sich mit der Datenmenge von 2,2 Millionen Videos in HD-Qualität – gestartet zur selben Zeit – oder 2,2 Milliarden beschriebenen DIN-A-4 Seiten pro Sekunde vergleichen. An keinem anderen Knotenpunkt der Welt findet der Transfer einer solchen Datenmenge pro Sekunde statt, nicht in Tokio und nicht in New York“, beschreibt Jerome Evans die Situation.
Mit firstcolo bietet Evans modernste Rechenzentrums-Dienstleistungen und Managed Services in Frankfurt am Main sowie in mehreren europäischen Redundanzstandorten an. „Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass es außerhalb von Frankfurt schwierig ist, Rechenzentrumsangebote mit mehreren Terabit Anbindung umzusetzen“, erklärt er. „Viele Standorte befinden sich auf einem guten Weg, können aber mit den Bandbreitanforderungen der heutigen Zeit noch nicht umgehen.“ Daher haben sich viele Unternehmen in Frankfurt niedergelassen, um die exzellenten Gegebenheiten für sich nutzen zu können – und sei es nur virtuell in einem Rechenzentrum.
DE-CIX Frankfurt ist Standortvorteil
Trotz aller Geschwindigkeit sehen Experten den Datenverkehr noch nicht am Maximum angekommen. Technologien wie beispielsweise künstliche Intelligenz oder 5G werden den Traffic in Zukunft weiter erhöhen. „Hinzu kommt, dass sich noch mehr Unternehmen in Frankfurt ansiedeln, die aufgrund von starken Netzwerk-Effekten und einer immer größeren Datendichte näher an den Kunden rücken müssen“, blickt Evans voraus. „Deswegen werden wir noch mehr Kapazitäten brauchen und investieren sukzessiv in den Ausbau unserer eigenen Standorte.“
Insbesondere die großen, global agierenden Player profitieren am Standort Frankfurt. Durch seine Gegebenheiten ermöglicht er schnelles Skalieren, vertikal wie horizontal. „Streaminganbieter beispielsweise haben hier deswegen einen großen Vorteil. Für Fimenkunden gilt außerdem: Je näher sie an Frankfurt sitzen, desto besser, also geringer, ist die Latenz – also die Verzögerung bei der Kommunikationsgeschwindigkeit zwischen Server und Nutzer einer Dienstleistung“, argumentiert der Experte.
Auch der Kampf gegen Cyberkriminalität profitiert von der großen Bandbreite. „Volumenangriffe wie DDOS-Attacken zielen auf die Infrastruktur ab und schränken die Kommunikationsfähigkeit mit der Außenwelt ein. Wenn die Bandbreite besonders hoch ist, lassen sich solche Ausfälle deutlich besser ausgleichen“, so Evans.
IT-Strategien werden wichtiger
Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass sich die Aufgabenbereiche der IT-Abteilungen in den letzten Jahren verändert haben. Sie umfassen nun nicht mehr nur interne technische Funktionen, sondern auch wichtige strategische Komponenten. Diese Wahrnehmung wird auch auf Managementebene geteilt. So sieht ein Großteil der Führungskräfte die IT nicht nur als Unterstützungsfunktion, sondern immer mehr als bedeutendes strategisches Element. Aus diesem Grund sollte die IT nicht mehr nur eine leistungsstarke Infrastruktur gewährleisten, sondern auch durch innovative Ideen, Geschäftsmodelle und Prozesse zum Erfolg beitragen.
Betriebe sind künftig dazu angehalten, eine kosteneffiziente und agile IT Infrastruktur als Basis ihrer geschäftlichen Tätigkeiten sicherzustellen, denn Wachstum lässt sich in Zeiten des Abschwungs nur schwer vorhersagen. Daher müssen Unternehmen Systeme aufbauen, die sich an eine veränderte Nachfrage anpassen lassen, anstatt sich auf Ausgaben festzulegen, die sie nicht beeinflussen können. Dieser Grundsatz gilt dabei für eine Reihe von Kosten – vom Cloud-Computing bis zu Marketing- und Vertriebsausgaben.