Wie effiziente Rechenzentren zur Nachhaltigkeit beitragen
Die Diskussion um die Klimakrise beschäftigt die Menschen schon über geraume Zeit. Damit einhergehend sorgen steigende Strompreise für eine große Belastung für den deutschen Wirtschaftsstandort. Besonders die Auswirkungen auf das zukünftige Leben stehen dabei im Vordergrund. Immer mehr gewinnen deshalb umweltfreundliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise an Bedeutung – allen voran der Umstieg auf erneuerbare Energien. „Beim Betreiben von Rechenzentren kommt es zu einem hohen Bedarf an Strom für die Versorgung der IT-Infrastruktur“, erläutert Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer der firstcolo GmbH.
Seit über 20 Jahren betreibt firstcolo Rechenzentren und legt deswegen großen Wert auf die Effizienz der entsprechenden Flächen. „Wir nutzen zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien“, so Evans.
Zudem verweist er auf einen PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) von 1,25, der den Gesamtenergieverbrauch des Rechenzentrums dem der IT-Infrastruktur gegenüberstellt. 2020 lag der Durchschnitts-PUE-Wert in Deutschland bei 1,631. „Konkret bedeutet das, dass wir nur 25 Prozent an zusätzlicher Energie für den Betrieb der notwendigen Rechenzentrumsinfrastruktur benötigen. Dies können beispielsweise Notstrom- oder Klimaanlagen sein, die eine essenzielle Rolle für den Betrieb spielen.“
Optimierter Verbrauch trägt zur Effizienz von Rechenzentren bei
Klimaneutralität von Rechenzentren bis 2030: So lautet die Forderung der EU-Kommission innerhalb des European Green Deals. Für grüne Rechenzentren zählt deshalb zu den möglichen Stellschrauben die Anpassung des Energiebedarfs. „Das gelingt beispielsweise über die Klimatisierung beziehungsweise Kühlung des Rechenzentrums, da diese einen hohen Einfluss auf den Gesamtstromverbrauch des jeweiligen Rechenzentrums haben“, gibt Evans einen Einblick. „Deswegen setzen wir auf moderne Kühlkonzepte mit direkter oder indirekter Freikühlung.“
Bei der Kühltechnik innerhalb der Rechenzentren baut firstcolo auf Kaltgangeinhausung, um effektiv und sparsam gekühlte Luft an die jeweiligen Server-Systeme zu leiten. „Wir achten darauf, bei der Zulufttemperatur innerhalb der Kaltgänge unserer Rechenzentren einen Wert zwischen 21 und 24 Grad zu erreichen“, erklärt der Experte. Somit erfährt die Hardware ausreichend Kühlung und es kommt zu keinem unnötigen Verbrauch von Kühlleistung, die für eine geringere Temperatur nötig wäre.
Effiziente Rechenzentren entscheidend für nachhaltige Colocation
Um den Energieverbrauch zu bewerten und notwendige Optimierungen durchzuführen, reicht der PUE-Wert allein nicht aus. Stattdessen bedarf es einer Beleuchtung aller Aspekte des Stromverbrauchs und einer regelmäßigen Überprüfung aller relevanten Werte. „RZ-Betreiber sollten deshalb neben den ohnehin hohen Qualitätsanforderungen, den Fokus auf Nachhaltigkeit in Zukunft nicht aus den Augen verlieren“, mahnt Evans. Neue Erkenntnisse sollten stets Beachtung finden und Anpassungen laufend durchgeführt werden. „Mit dieser Herangehensweise möchte firstcolo einen effizienten Betrieb rund um Colocation garantieren und gleichzeitig einen Beitrag zum Kampf gegen die Klimakrise leisten“, so der Experte abschließend.