Definition: Energieeffizienz
Energieeffizienz bezeichnet den verantwortungsvollen und effizienten Einsatz von Energiequellen. Der Begriff beschreibt das Verhältnis zwischen der erbrachten Leistung und dem dafür aufgewendeten Energieeinsatz. Vereinfacht ausgedrückt geht es darum, eine höhere Leistung mit einem geringeren Energieverbrauch zu erzielen. Dies umfasst nicht nur die Reduzierung des Energieverbrauchs, sondern auch die Vermeidung von Energieverlusten durch verbesserte Technologien und optimierte Prozesse.
Vorteile für Umwelt und Wirtschaft
Energieeffizienz hat weitreichende Auswirkungen auf zwei zentrale Bereiche unserer Gesellschaft: Umwelt und Wirtschaft. Im Umweltkontext trägt eine höhere Energieeffizienz maßgeblich dazu bei, CO2-Emissionen zu verringern. Durch einen reduzierten Energieverbrauch sinkt der Bedarf an fossilen Brennstoffen, wodurch der Ausstoß von Treibhausgasen minimiert wird.
Auch in wirtschaftlicher Hinsicht spielt Energieeffizienz eine entscheidende Rolle, da sie Unternehmen hilft, Energiekosten zu senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Effizientere Betriebsabläufe ermöglichen zudem Innovationen und eröffnen neue Märkte, insbesondere für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen.
Darüber hinaus bietet Energieeffizienz gesellschaftliche Vorteile, da sie zur Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten beiträgt und so die Versorgungssicherheit im Bereich Energie verbessert. Eine stabilere Energiepolitik schützt Volkswirtschaften vor Preisschwankungen auf den internationalen Energiemärkten.
Auch für die Erreichung der Klimaschutzziele ist Energieeffizienz ein essenzieller Faktor.
Energieeffizienz von Rechenzentren
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gewinnen in der Rechenzentrumsbranche zunehmend an Bedeutung. Ein Beleg dafür ist der Climate Neutral Data Centre Pact, der das Ziel verfolgt, Rechenzentren bis spätestens 2030 klimaneutral zu betreiben.
Auf EU-Ebene gibt es umfassende Initiativen von zwei Ministerien (DG ENER & DG CONNECT), die sich mit Rechenzentren als „energieintensiven Objekten“ befassen. Diese Maßnahmen sollen zur Umsetzung des Green Deals der EU-Kommission beitragen.
Das Energieeffizienzgesetz
Am 17. November 2023 wurde das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) verabschiedet und veröffentlicht. Es verpflichtet Behörden, energieintensive Unternehmen und Rechenzentren dazu, ihren Energieverbrauch weiter zu reduzieren. Es definiert zudem weitreichende Anforderungen für einen energieeffizienten Betrieb von Rechenzentren.
Energieintensive Unternehmen in der Pflicht
Alle Unternehmen, die jährlich mehr als 7,5 Gigawattstunden Energie verbrauchen, müssen ein Energie- oder Umweltmanagementsystem implementieren. Unternehmen mit einem jährlichen Energieverbrauch von mehr als 2,5 Gigawattstunden sind dazu verpflichtet, wirtschaftliche Energieeffizienzmaßnahmen zu planen und diese öffentlich zugänglich zu machen. Zudem sollen Unternehmen vermeiden, dass während der Produktion Abwärme entsteht. Falls dies nicht möglich ist, muss die entstehende Abwärme effizient genutzt werden.
Vorgaben für Rechenzentren
Erstmals wurden Energieeffizienzstandards für neue Rechenzentren festgelegt. Zudem sollen Rechenzentren besonders energieeffizient gekühlt werden. Auch für bestehende Rechenzentren treten Effizienzanforderungen in Kraft.
Betreiber sind dazu angehalten, Abwärme sinnvoll zu nutzen, um Energieeinsparungen zu erzielen. Darüber hinaus sollen große Rechenzentren verstärkt auf Strom aus erneuerbaren Quellen setzen. Betreiber müssen ihren Energieverbrauch in ein öffentliches Register eintragen und ihre Kunden über deren individuellen Energieverbrauch informieren.